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„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, ein vernünftiges Wort sprechen.“ _Johann Wolfgang von Goethe
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Montag, 28. März 2016

HERZ mein Herz...

Leberblümchen im Hainich
Herz, mein Herz, sei nicht beklommen,
Und ertrage dein Geschick,
Neuer Frühling gibt zurück,
Was der Winter dir genommen.

Und wie viel ist dir geblieben!
Und wie schön ist noch die Welt!
Und, mein Herz, was dir gefällt,
Alles, alles darfst du lieben!

_Heinrich Heine


Foto: Michael Zeng

Donnerstag, 24. September 2015

STARKE FRAUEN, Teil 0: ADAMS erste FRAU

John Collier: Lilith

Was in der Bibel steht, das muss man glauben. Unsere heutige Bibel ist eine Zusammenstellung jüdischer Sagen, Legenden und Geschichten. Die Redaktion befand sich im Tempel von Jerusalem. Die Redaktion wählte bestimmte Texte aus, verwarf andere. Die verworfenen fand im 20. Jahrhundert ein junger Hirte in einer Höhle in der Wüste.

Zu den heute fast vergessenen Legenden gehört die Geschichte von Adams erster Frau. Das was nicht Eva. Adams erste Frau war Lilith.

Schon die alten Babylonier berichten von Lilith. Alle alten Geschichten widersprechen sich. Mal ist Lilith ein Dämon, mal ein guter Geist. Mal lieb, mal grausam. Mal brachte Lilith Segen, mal Leid. Mal ist sie eine, mal viele. Lilith ist fassbar und unfassbar. Sie ist eine Frau.
Ihr schönster Beiname ist "Nachtwind".

Adam muss als erster Ehemann eher passiv gewesen sein. Lilith trat Gott auf Augenhöhe entgegen. 
Der Teufel hatte keine Macht über sie. Lilith fand Gottes wahren Namen heraus. Jawe oder Jehova ist nur eine Umschreibung. Immer, wenn Lilith Gott bei seinem wahren Namen rief, musste Gott ihr einen Wunsch erfüllen. Lilith bat Gott um Flügel und flog davon. Niemand weiß wohin.
Die Bibel will Lilith gesichtet haben unter den Tieren der Wüste.

Erst da tat Adam die linke Seite weh. Gott entfernte Adams Schmerz und formte Eva daraus.
Das Folgende ist bekannt. Eva überredete Adam, in den Apfel der Erkenntnis zu beißen. Adam und Eva erkannten, was gut ist, was böse ist. So verloren beide das Paradies. Lilith flog freiwillig weg. Fliegen zu können, war ihr wichtiger als passive Geborgenheit. John Collier hat Lilith gemalt.

Michael Zeng 

Sonntag, 13. September 2015

Über 400 Millionen hören „ALL YOU NEED IS LOVE“

"Alles, was du brauchst, ist Liebe. Liebe ist alles, was du brauchst."

Das sangen THE BEATLES auf der ersten weltweit übertragenen Live-Fernsehsendung.

Am 25. Juni 1967 wurde von der BBC die Sendung live in 31 Länder übertragen. Über 400 Millionen Menschen hörten und sahen: "Alles, was du brauchst ist Liebe!"

Das ist 48 Jahre her. Seit der Sendung tobten mindestens 105 gezählte Kriege in der Welt.   


Sonntag, 16. August 2015

Der TEUFELsGeiger: Niccolò Paganini

Zeitgenossen war sein Talent unheimlich. Sie vermuteten, Paganini habe seine Seele dem Teufel verkauft oder seine Geige sei eine "deutsche Maschine". Damals waren deutsche Maschinen, was heute Sony oder Samsung ist.
Paganini dufte nicht in heiliger Erde, auf einem Friedhof bestattet werden. Er galt als Hexer.
Dabei spielter er nur sehr gut Geige.


Samstag, 3. Januar 2015

KULTUR DES ABENDLANDES

Dieses Bild schuf der deutsche Künstler Matthias Grünewald im Jahr 1525, vor 490 Jahren.

Die Kreidezeichnung fand man nach dem Tod des Künstlers in einer Schublade, die er vernagelt hatte. Es fehlt also die Aussage des Künstlers, was er dargestellt hat. Wahrscheinlich wollte Grünewald es nicht sagen, nicht sagen müssen.

Die Wissenschaft glaubt, Grünewald habe Kritik an der römischen Kirche geübt. Als er an der Zeichnung gearbeitet haben muss, fand in Deutschland die Reformation statt. Auch eine Kampfschrift Ulrichs von Hutten war im Umlauf. Von Hutten war einer der letzten echten Ritter. Er tauschte das Schwert und Schild ein gegen die Feder und Tinte. In seinen Schriften warf er der Kirche vor: Sie sei unkeusch, geizig und hoffärtig. Heute würde man sagen: geil, habgierig und überheblich. Das soll Grünewald dargestellt haben in seinen drei Köpfen.

Es könnte aber auch die heilige Dreieinigkeit sein, links der Heilige Geist, in der Mitte Gottvater und rechts Jesus. Das wäre die höchste Kritik an den Zuständen der damaligen römischen Kirche, die je ein Künstler erreicht hat. Gründewald wusste wohl, warum er die Schublade vernagelte, in der die Zeichnung lag. Aber wenn Gott-Vater uns aus der Mitte heraus anschaut, dann vielleicht nicht geizig oder habgierig. Ich finde er schaut uns nachdenklich an. Eigentlich traurig. Wahrscheinlich ist es doch Gott.

Michael Zeng