Der ungarische Bauernkrieg lief anders ab als in deutschen Landen, härter, brutaler.
Paps Leo X. hatte 1513 zum Kreuzug aufgerufen gegen die Türken. Diesem Ruf folgten die ungarischen Bauern.
Der Reiterhauptmann György Dózsa bekam vom ungarischen König den Auftrag, ein Kreuzzugsheer aufzubauen und zu führen.
Die Bauern verließen ihre Höfe und schlossen sich zusammen. In diesem Zustand nannte man die Bauern Kuruzen. Ihr Heer umfasste 100.000 Mann.
Die ungarische Obrigkeit, die Magnaten, brauchten Reichtum, um gleichwertig zu sein dem deutschen und österreichischen Adel. Sie wollten auch auf deren baulichen und kulturellen Niveau leben. So schnell wie möglich. Deshalb wurde der Druck auf die ungarischen Bauern erhöht und erhöht und gesteigert. Das trieb die Bauern zum Heer der Kreuzfahrer.
Ungarische Bauern waren als Kuruzen erfahren im Umgang mit Waffen und gut gerüstet. Sie lebten im Grenzgebiet zwischen Mitteleuropa und Osteuropa.
Osteuropa war in Ungarn durch die Steppengebiete offen für Invasionen aus Asien. Der Steppengürtel Eurasiens reicht quasi von Ungarn bis China. So kamen Reitervölker wie Skyten, Awaren, Hunnen, Mongolen, Türken und andere Steppen-Stämme ohne geologische Hindernisse nach Europa. Gegen diese ständige Bedrohung waren die ungarischen Bauern gewappnet.
Die Führer der Kuruzen-Bauern waren staatliche Berufsoffiziere der ständigen Kriege und Kämpfe gegen Invasoren. Der oberste Anführer der Kuruzen blieb der königliche Hauptmann György Dózsa.
Durch die Ballung von 100.000 Kuruzen unter fähigen Offiziere wurden sich alle ihre Macht bewusst.
Die Obrigkeit, die Magnaten, befanden sich auf der Höhe ihrer Macht. Unter dem aktuell schwachen König konnten die Magnaten tun und lassen, was sie wollten aufgrund ihrer eigenen Macht. Nun standen plötzlich 100.000 militärische Bauern unter Waffen.
Hastig wurde der Kreuzug abgeblasen. Aber die Bauern dachten nicht daran, nach Hause zu gehen. Sie begannen sich pauschal zu rächen am Adel. Burgen wurden gestürmt, adlige Familien ausgerottet.
Die Magnaten sahen Ernte und Einnahmen in Gefahr, sie ließen die Familien der Kuruzen auf die Felder peitschen. Frauen, Kinder, Greise mussten die Arbeit der Männer erledigen unter schlimmen Strafen. Die Kuruzen kehrten nicht heim, wüteten nur umso wilder gegen den Adel.
Schließlich zog das Heer der Bauern nach Rumänien, um dort ihr Werk weiter zu führen.
Mittlerweile hatten die Magnaten ausländische Söldner, Landsknechte, angeworben. Der ungarische König bestimmte einen Heerführer.
Bei Temeswar in Rumänien kam es zur Entscheidungsschlacht.
Der Bauernführer und sein Stab wurden gefangen genommen. Die Unterführer bekamen zwei Wochen lang kaum Nahrung. Viele verhungerten. Die anderen wurden plötzlich ans Sonnenlicht gelassen. Sie erwartete Grausiges.
Ihr oberster Anführer saß nackt auf einem eisernen Thron, der rot glühte. Auf dem Kopf eine glühende eiserne Krone. Im Arm ein glühendes Zepter. Trotz der unvorstellbaren Qualen bestätigten sogar seine Gegner: György Dózsa schwieg.
Seine ausgehungerten Unterführer bekamen die Wahl: Ihr werdet zerhackt oder ihr fresst vom "gebratenen" Fleisch eures "Bauernkönigs". Die sich weigerten wurden sofort zerhackt. Sechs fraßen das lebende Fleisch Dózsas. Der nannte sie: "Hunde". Er musste auf dem Thron bleiben bis er verkohlt war.
Die Magnaten nahmen allen Bauern ihre alten Rechte und entwaffneten sie.
Einige Jahre später standen die Türken bewaffnet an der ungarischen Grenze. Das ungarische Heer verlor alle Schlachten. Es waren keine Kuruzen mehr da, die einen Partisanen-Krieg hätten führen können. Die Bauern verhielten sich neutral. Schlimmer als die ungarischen Magnaten konnten die Türken auch nicht sein.
Das Königreich Ungarn wurde quasi geteilt zwischen Türken und Österreichern.