Die Nordküste von Hiddensee, mize250424
Der Swantiberg auf Hiddensee gehört heute zur Dornbuschküste im Norden der Insel. Meist tost und frist und nagt die Ostsee an der sandigen Steilküste. Die Bäume fallen herab und liegen wie bleiche Knochen am steinigen Strand. Auf Hiddensee und Rügen lebte der slawische Stamm der Ranen, nach denen Rügen benannt wurde. Viele alte Ortsnamen auf Hiddensee sind slawisch.
Die Ranen verehrten einen höchsten Gott. Der hieß Swantewit. Der Name Swantiberg deutet auf den Gott Swantewit hin.
Swantewit war auch ein Kriegsgott. Und er orakelte. Der Gott hatte viel Gesichter, so konnte er gleichzeitig in jede Himmelsrichtung sehen.
Von 770 bis 1066 bestand im heutigen Schleswig-Holstein die Wikinger-Metropole Haithabu. Die damalige Großstadt war eine Drehscheibe für den Sklavenhandel.
Dänische Wikinger raubten Menschen in slawischen Gebieten. Nicht umsonst ähneln sich die Worte Slawe und Sklave. Die entführten Menschen wurden nach Haithabu gebracht, dort war der Sklavenmarkt. Zwischenhändler kauften die slawischen Sklaven auf und transportierten und verkauften diese Menschen bis nach Byzanz und Arabien.
Über muslimische Händler ist überliefert, die Wikinger behandelten ihre Sklaven nicht gut. Die Frauen wurden reiheum täglich vergewaltigt. Der islamische Reisende Ahmad ibn Fadlan berichtet vom Ende des 10. Jahrhunderts.
1066 schlugen die Slawen zurück. Ihr Kriegsgott Swantewit hatte gutes Gelingen orakelt. Er stand den Angreifern bei. Haithabu wurde völlig zerstört. Die gefangenen Wikinger überließ man ihren Sklaven. Was nun geschah, überlassen wir hier der Phantasie.
Zwei Jahren später ließ Dänenkönig Waldemar auf Rügen das Heiligtum des Swantewit zerstören. Das war 1068. Er wollte die Slawen religiös brechen. Allerdings: Bis heute heißt ein Berg auf Hiddensee Swantiberg.