Und immer der August
Oder: Der Dreißigjährige Krieg machte die Fürsten reich
Wir feiern 2023 den 352. Geburtstag von August II. genannt der Starke.
Vor allem war August II. stark im Geld-ausgeben.
Er war im 18. Jahrhundert sächsischer Kurfürst und polnischer König.
August gab viel Geld aus für Prunkbauten in Dresden, für Tanzlustbarkeiten, inszenierte Feste, Mätressen, kriegerische Abenteuer und für seine gekaufte Wahl zum polnischen König. Es waren gewaltige Bestechungsgelder nötig, weil der polnische König vom Parlament gewählt wurde.
August war einer der schillernsten Herrscher des Barock. Der französische "Sonnenkönig" Ludwig XIV. war Vorbild.
August ließ sich ebenfalls eine goldene Maske anfertigen.
Auch die Väter von Ludwig und August waren groß im Geldausgeben.
Die preußischen Kurfürsten und Könige in Preußen gaben ihr Geld aus für das Militär. Aber das ist eine andere Geschichte.
Woher kam in Europa das Geld für den Barock, mit seinen opulenten Bauten und Tanzlustbarkeiten?
Vom Volk kam es. Warum kam so viel?
Im 17. Jahrhundert tobte der Dreißigjährige Krieg. Also vor dem Barock. Damit die Heere des Krieges bezahlt werden konnten, wurden die Steuern extrem erhöht. Und die Verpflegung der Soldaten musste die Bevölkerung direkt leisten. An Freund und Feind.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges blieben die Steuern weiter hoch und zahlreich. So kam enorm viel Geld in die Kassen der Herrscher. Deren Söhne und Nachfolger konnten das bis ins 18. Jahrhundert hinein auf den Putz hauen. Wie Ludwig und August.
Erst als das Geld dann alle war, die Kassen leer, suchten die Herrscher neue Einnahmequellen. Sie förderten die staatliche und private Wirtschaft in ihren Ländern und modernisierten das Steuersystem. Sie erfanden des Staatskapitalismus. Sie realisierten: Nur von einer starken Wirtschaft können real hohe Steuern kommen.