„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, ein vernünftiges Wort sprechen.“ _Johann Wolfgang von Goethe

Freitag, 31. Juli 2015

Die BLAUE Blume

Die Wegwarte, fotografiert in Mühlhausen.
Die Dichter der Romantik suchten die Blaue Blume in ihren Gedanken und Gedichten.

Professoren vermuten die Blaue Blume in der Wegwarte. Sie strahlt für uns auf dem Foto.

Für die Dichter Hölderlin und Novalis war die blaue Blume Sinnbild für die Sehnsucht nach Liebe. Sie liebten und sie sehnten.

Sie waren Menschen. Wie die Figur Heinrich von Ofterdingen im Roman von Novalis:

„Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe lichtblaue Blume, die […] ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern berührte. Rund um sie her standen unzählige Blumen von allen Farben, und der köstliche Geruch erfüllte die Luft. Er sah nichts als die blaue Blume, und betrachtete sie lange mit unnennbarer Zärtlichkeit. Endlich wollte er sich ihr nähern, als sie auf einmal sich zu bewegen und zu verändern anfing; die Blätter wurden glänzender und schmiegten sich an den wachsenden Stängel, die Blume neigte sich nach ihm zu, und die Blütenblätter zeigten einen blauen ausgebreiteten Kragen, in welchem ein zartes Gesicht schwebte. Sein süßes Staunen wuchs mit der sonderbaren Verwandlung, als ihn plötzlich die Stimme seiner Mutter weckte […]“

Für die Professoren ist die blaue Blume ambivalentes Symbol für das metaphysische Streben nach dem Unendlichen. Ihre Studenten haben das immer wieder kritisch hinterfragt und so weiter und so fort.

Die Professoren und die Studenten kommen und gehen. Die Sehnsucht und die Liebe bleiben.

Hoffentlich rotten wir nicht auch noch die Wegwarte aus. Sie gilt als Unkraut!

Text und Foto: Michael Zeng

Mittwoch, 29. Juli 2015

Die „BLAUEN TÖNE und heiteren Farben“...

Ufer bei Saintes Maries de la Mer
Ufer bei Saintes-Maries-de-la-Mere
Straße in Arles
Straße in Arles
...hat Vincent van Gogh in der Provence gesucht, in Frankreichs sonnigem Süden, in Arles und Saintes-Maries-de-la-Mere. Dort schuf er 187 Gemälde. Niemand wollte die haben. Der Stil passte nicht in die Zeit. Er war weder klassisch noch modern, er war Van Gogh. Er lebte und malte mit finanzieller Hilfe von seinem Bruder und von Freunden. Van Gogh blieb arm und verkannt. Vor 125 Jahren starb er. Zehn Jahre nach seinem Tod wurde der Maler entdeckt. In der Gegenwart wurde ein Gemälde von ihm versteigert für 85,9 Millionen US-Dollar.

(Fotos: Michael Zeng, 2010)

GOTT gegen Göttlich und dann Party

"Wenn die Engel für Gott musizieren, spielen sie Bach. Aber wenn sie unter sich sind, spielen sie Mozart ." (verschiedenen Autoren zugeschrieben, also wahr)

Das wollen wir doch mal wissen!
Und dazu: Wie´s Engel krachen lassen!

Das spielen die Engel für Gott: Gut, wenn der Chef sich mal aufgeregt hat...
Bach Sonata for Violin & Piano BWV 1017 C minor F P Zimmermann, E Pace



Und das geigen Engel unter sich: Leichter, wärmer, Lebensfreude.
Mozart Violin Sonata K.301 Hilary Hahn & Natalie Zhu



Aber wenn die Kollegen aus der Hölle mal zur Party laden. Dann lassen die Engel es krachen.
Dann ist Schluss mit dem Gefiedel...
AC/DC - Thunderstruck






Donnerstag, 23. Juli 2015

Brecht und Laotse

_Bertolt Brecht
Legende von der Entstehung des Buches Tao Te King auf dem Weg des Laotse in die Emigration

Als er siebzig war und war gebrechlich,
Drängte es den Lehrer doch nach Ruh’,
Denn die Weisheit war im Lande wieder einmal schwächlich
Und die Bosheit nahm an Kräften wieder einmal zu.
Und er gürtete den Schuh.

Und er packte ein, was er so brauchte:
Wenig. Doch es wurde dies und das.
So die Pfeife, die er abends immer rauchte,
Und das Büchlein, das er immer las.
Weißbrot nach dem Augenmaß.

Freute sich des Tals noch einmal und vergaß es,
als er ins Gebirg den Weg einschlug.
Und sein Ochse freute sich des frischen Grases
Kauend, während er den Alten trug.
Denn dem ging es schnell genug.

Doch am vierten Tag im Felsgesteine
Hat ein Zöllner ihm den Weg verwehrt:
„Kostbarkeiten zu verzollen?” „Keine.”
Und der Knabe, der den Ochsen führte, sprach:
„Er hat gelehrt.”
Und so war auch das erklärt.

Doch der Mann in einer heitren Regung
Fragte noch: „Hat er was rausgekriegt?”
Sprach der Knabe: „Daß das weiche Wasser in Bewegung
Mit der Zeit den mächtigen Stein besiegt.
Du verstehst, das Harte unterliegt.”

Daß er nicht das letzte Tageslicht verlöre,
Trieb der Knabe nun den Ochsen an.
Und die drei verschwanden schon um eine schwarze Föhre.
Da kam plötzlich Fahrt in unsern Mann
Und er schrie: „He, du! Halt an!”

„Was ist das mit diesem Wasser, Alter?”
Hielt der Alte: „Interessiert es dich?”
Sprach dem Mann: „Ich bin nur Zollverwalter,
Doch wer wen besiegt, das interessiert auch mich.
Wenn du’s weißt, dann sprich!

Schreib mir’s auf. Diktier es diesem Kinde!
So was nimmt man doch nicht mit sich fort.
Da gibt’s doch Papier bei uns und und Tinte
Und ein Nachtmahl gibt es auch: ich wohne dort.
Nun, ist das ein Wort?”

Über seine Schulter sah der Alte
Auf den Mann: Flickjoppe. Keine Schuh.
Und die Stirne eine einzige Falte.
Ach, kein Sieger trat da auf ihn zu.
Und er murmelte: „Auch du?”

Eine höfliche Bitte abzuschlagen
War der Alte, wie es schien, zu alt.
Denn er sagte laut: „Die etwas fragen,
Die verdienen Antwort.” Sprach der Knabe: „Es wird auch schon kalt.”
„Gut, ein kleiner Aufenthalt.”

Und von seinem Ochsen stieg der Weise,
Sieben Tage schrieben sie zu zweit.
Und der Zöllner brachte Essen (und er fluchte nur noch leise
Mit den Schmugglern in der ganzen Zeit).
Und dann war’s so weit.

Und dem Zöllner händigte der Knabe
Eines Morgens einundachtzig Sprüche ein
Und mit Dank für eine kleine Reisegabe
Bogen sie um jene Föhre ins Gestein.
Sagt jetzt: kann man höflicher sein?

Aber rühmen wir nicht nur den Weisen,
Dessen Name auf dem Büchlein prangt!
Denn man muß dem Weisen seine Weisheit erst entreißen.
Darum sei der Zöllner auch bedankt:
Er hat sie ihm abverlangt.

Mittwoch, 22. Juli 2015

Montag, 20. Juli 2015

SCHMETTERLINGsfrage

Eine der ältesten und schönsten Fragen der Philosophie stellte vor langer Zeit der chinesische Taoist Dschuang Dschou im Wahren Buch vom südlichen Blütenland:

"Einst träumte Dschuang Dschou, daß er ein Schmetterling sei, ein flatternder Schmetterling, der sich wohl und glücklich fühlte und nichts wußte von Dschuang Dschou. Plötzlich wachte er auf: da war er wieder wirklich und wahrhaftig Dschuang Dschou. Nun weiß ich nicht, ob Dschuang Dschou geträumt hat, daß er ein Schmetterling sei, oder ob der Schmetterling geträumt hat, daß er Dschuang Dschou sei, obwohl doch zwischen Dschuang Dschou und dem Schmetterling sicher ein Unterschied ist. So ist es mit der Wandlung der Dinge." (Übersetzung nach Richard Wilhelm)

NORD- und SÜDPOL eines Planeten

Der Mühlhäuser Saitensommer ist gerade vorbei. Ich durfte für die Zeitung darüber berichten.
Der Saitensommer wird veranstaltet von der Mühlhäuser Gitarrenschule Guitar Dojo.
Die Gitarre ist sehr sehr vielseitig. Sie kann Klassik, sie kann Rock.
Die folgenden beiden Stücke zeigen den Nordpol und den Südpol des Planeten der Möglichkeiten der Gitarre. Es ist das gleiche Instrument:

Zwei Soli für E-Gitarre, weil´s so schön ist. Beide sind Legenden!


1 von 2: The Dire Straits: Money for nothing. Nach einem Geplänkel geht´s los. Und wie! Augenzwinkern: Der kurze Kinderreim im harten Sound!

2 von 2: Das wohl berühmteste Gitarrensolo der Rock-Geschichte: Gänsehaut pur! Und berühmt für das abrupte Ende! Da hat der Hausmeister wohl den Stecker gezogen...
Queen: We will rock you. Beim Zeitindex 1:27 summt es leise, dann... Wow!


Der leise schöne Gegenpol:

Klassische Solo-Gitarre
Francisco Tárrega: Gran Vals




WAHRER SCHNEID

True Grit. Der Film erzählt: Die Menschen, die wahren Schneid zeigen, die bleiben meist einsam.
Weil sie ungewöhnlich sind. Sie geben nicht nach, sie sind stolz und ragen heraus. Aber wenn sie sich lieben, dann trauen sie sich nicht und fliehen voreinander. Kein Happy End für sie.
Das zeigt dieser Film der Brüder Coen. Und das klingt in der Musik. Grandios!


Samstag, 11. Juli 2015

Nancys LÄCHELN

Eine alte Aufnahme in schwarz-weiß.
Aber Nancys Lächeln wird nie bunter sein.
Spätere Farb-Aufnahmen kommen nicht ran.
Und Mister Hazelwood spielt den Bass.
Was für ein Duo!
Nancy Sinatra - These Boots Are Made for Walkin'
Diese Schuhe sind zum Laufen gemacht.



Freitag, 10. Juli 2015

Die Zeiten ändern sich

Hört sich an wie ein Schmuse_Lied, aber:
Bob Dylan singt über den Wandel der Zeiten. Radikal!
Kein Stein bleibt mehr auf dem anderem.
Die Ersten werden die Letzen sein.
Die Letzten die Ersten.
Denn die Zeiten ändern sich!
Bob Dylan  The Times They Are A Changin' 1964




Passagier irgendwohin

Sind wir nicht alle Passagiere in Zügen irgendwohin?
Davon singt uns IGGY POP in THE PASSENGER
Der Künstler scheint allerdings schon in einigen sehr schmutzigen Zügen gesessen zu haben...



ANKUNFT am schönsten gespielt!

Für alle die ankommen!
ABBA Arrival!
Diese Musik habe ich mal hören dürfen,
morgens früh, gegen sechs am Torfstich bei Niederdorla. Dort, wo das Opfermoor liegt!




ABSCHIED schön gesungen

Fleetwood Mac:  Never Going Back Again
Abschiede sind immer traurig und schade.
Fleetwood Mac haben uns eines der schönsten Lieder dazu gesungen.
Eines der schönsten Lieder überhaupt!


LIEBEN ohne ZWEIFEL

Das schönste Liebeslied für mich!
Der Song von den MONKEES I´m A Beliver handelt von den Zweifeln, wenn wir lieben.
Haben wir Liebe verdient, ist es möglich, dass SIE oder ER mich wirklich liebt?
Wir denken und grübeln und zweifeln und dann schauen wir der geliebten Person ins Gesicht und...
... und glauben wieder ohne Zweifel!




EISBÄR sein - gut bei Hitze!

Ich möchte ein Eisbär sein...
... Eisbären müssen nie weinen!
Was haben wir abgetanzt!

GRAUZONE: EISBÄR


HERZ_KLOPFEN

Wir kennen das! Wir sehen SIE oder IHN, ein Foto reicht. Und dann klopft unser Herz!
Und dann ist das Trommel-Solo von RADAR LOVE in uns.
Mit Radar Love ist die Liebe gemeint, die über weite Entfernungen funktioniert.
Golden Earing: Radar Love



NIMM´s wie´s kommt...

Leichter gesagt: Nimm´s leicht, nimm´s wie´s kommt...
Aber wenn´s THE DOORS singen:


Kann ich mit dir TANZEN?

Wir kennen die bange Frage, die wir vielleicht nie stellen, gestellt haben, stellen werden.
Aber wir wissen, die Antwort würde unser Leben ändern. So oder so. Die Troggs haben uns ein Lied dazu gesungen.... Darf ich mit Dir tanzen?


Romantischer Wikinger: Edvard Grieg's Solveig's Song

Bergmann nach dem HERZ AUS GOLD

Manchmal finden wir es: Das Herz aus Gold. Meist schlägt es unter einem Lächeln.
Kleine Kinder haben es auch!
Musik zur Suche von Neil Young.